Tipps für Hundebesitzer in Hundepflege-Fragen

Krallezange im Einsatz
Den Umgang mit einer Krallenzange sollte man erlernt haben, bevor man sich am eigenen Hund probiert

Welche Hundepflege-Tätigkeiten können Sie als Hundebesitzer selbst bewältigen? Wann brauchen Sie einen professionell ausgebildeten Hundefriseur?

Kämmen und Bürsten

Bürsten Sie Ihren Hund regelmäßig durch, um Staub und Schuppen zu entfernen und den Kreislauf wohltuend anzuregen. Ihr Hund wird das Bürsten lieben und als besondere Zuwendung verstehen, wenn Sie die geeigneten Bürsten verwenden, so dass er sich behaglich fühlt.

Weder Bürsten noch Kämme dürfen scharfe und zu spitze Borsten oder Metallstifte haben, um den Hund nicht zu verletzten. Für Kurzhaarrassen eignen sich Striegel und Noppenbürsten, für langhaarige nimmt man den Kamm und für dichte Regionen (Beine, „Hosen“, Ohrbehänge) auch die Zupfbürste. Verfilzungen kann man mit einem speziellen Fellentwirrungskamm oder Entfilzermesser (siehe rechts) zu Leibe rücken.
Achten Sie bei der Pflege darauf, dass die Genitalien, die Pfoten und die Augen stets von Haaren frei sind, um Entzündungen und Verklebungen vorzubeugen. Nutzen Sie dazu notfalls eine Schere oder Effilierschere.
Einige Rassen müssen regelmäßig getrimmt oder geschoren werden. Eine Aufgabe für Ihren Hundefriseur.

Krallenpflege

Die Krallen sollten beim stehenden Hund den Boden kaum berühren. Wenn die Krallen zu lang werden, kürzen Sie diese bitte mit einer speziellen Krallenzange. Am besten eignen sich Modelle mit runden bzw. gebogenen Schneidflächen, wie rechts im Bild zu sehen. Achten Sie darauf, dass emfindliche Krallen- Innenleben nicht zu verletzen. Man kann die Blutgefäße in den Krallen zumindest bei hell pigmentierten Hunden gut sehen. Bei dunkel pigmentierten Hunden schneiden Sie die Krallen vorsichtig „scheibchenweise“ ab. Achten Sie weiterhin darauf, dass die Wolfskrallen an der Innenseite der Beine des Hundes unbedingt gekürzt werden müssen, da sie sich nicht abnutzen können. Sie würden sonst schmerzhaft einwachsen.Wer sich unsicher ist, sollte für diese nicht gerade einfache Aufgabe einen ausgebildeten Hundefriseur zu Rate ziehen.

Augenpflege

Entfernen Sie täglich mit einem evt. leicht angefeuchteten Tuch das angetrocknete Tränensekret aus den Augenwinkeln. Bei manchen Hunden ist das so wenig, dass es kaum nötig sein wird. Bei anderen Hunden bzw. Rassen sieht man dagegen richtige Tränenspuren. Hier kann man mit Augenreiniger- Lotion ein wenig helfen. Halten Sie die Augen von Haaren frei., inbesondere wenn diese direkt vor den Augeninnenwinkeln stehen und evt. das Auge reizen.Das Auszupfen der Haare in den Augeninnenwinkeln können vorsichtige Besitzer lieber dem Hundefriseur überlassen.

Ohrenpflege

Inspizieren Sie den Gehörgang hin und wieder auf Fremdkörper, auf Entzündungen oder Sekret. Bei starken Verschmutzungen ist die Verwendung eines Ohrreinigers angebracht. Vor allem Hunde mit Schlappohren haben eine schlechte Ohrbelüftung. Hier ist eine regelmäßige Entfernung der Haare im Innenohr und eine Verwendung von Ohrreiniger angebracht, um Entzündungen vorzubeugen. Falls Sie sich das Entfernen der Haare nicht zutrauen, bitten Sie Ihren Hundefriseur darum. Nutzen sie keinesfalls Wattestäbchen oder ähnliche Hilfsmittel für die Reinigung des Innenohres. Sie würden den abgewinkelten Gehörgang ihres Hundes verletzen.

Zahnpflege

Durch die regelmäßige Gabe frischer Rinderknochen (Markknochen) oder Kauhufe kann man der Bildung von Zahnbelag vorbeugen. Zahnbelag hat beim Hund die gleichen negativen Auswirkungen auf die gesamte Gesundheit wie bei uns Menschen. Falls Ihr Hund nicht knabbern möchte oder seine Zähne das nicht mehr zulassen, ist „Zähneputzen“ angesagt. Dazu gibt es Hundezahnbüsten und Hundezahnpaste. Wenn der Zahnstein schon entstanden ist, sollten Sie versuchen, ihn mit entsprechenden Pflegemitteln zu entfernen. Diese sind im Handel erhältlich. Die Prozedur verlangt aber Ausdauer und einen geduldigen Hund. Für diese Fälle kann man auch einen darauf eingerichteten Hundefriseur oder Tierarzt fragen.

Parasitenbekämpfung

Parasiten wie Flöhe und Zecken sind nicht nur unangenehm. Sie übertragen auch Krankheitserreger. Flöhe transportieren zum Beispiel Bandwurmeier zum Wirt und schaden diesem damit erheblich. Zecken sind für die Übertragung gefährlicher Erkrankungen wie Borreliose, FMSE und Babesiose verantwortlich. Am besten beugen Sie mit entsprechenden Mitteln dem Parasitenbefall vor. Es gibt Sprays, Halsbänder, Tabletten, Haarwaschmittel und Tropfen gegen Parasiten. Sowohl der Hund selbst, als auch die Umgebung des Tieres müssen regelmäßig behandelt oder auf Parasiten untersucht werden. Eine regelmäßige Wurmkur sollte außerdem selbstverständlich sein.
Wenn Sie Fragen zur Pflege ihrer Hunderasse haben, ist Ihr Züchter oder ein kompetenter Hundefriseur der richtige Ansprechpartner. Bei solche inem Vorgespräch können sie schon gut sondieren, ob Sie fachkompetente Hilfe erwarten können.